Trommelvirtuose Parana Bomfim

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    Der brasilianische Musiker und Komponist Parana Bomfim ist einer der bedeutendsten Vertreter der zeitgenössischen perkussiven afrobrasilianischen Musik. Zwar liegen die Wurzeln dieser Musikrichtung im traditionellen Bereich, seine verfeinerte, teils sehr persönlich geprägte Spieltechnik eröffnet der brasilianischen Perkussion jedoch ganz neue Dimensionen. Dabei spielt die Auffassung des Komponisten von perkussiver Musik nicht lediglich als Rhythmus, sondern als stark von melodischen Elementen bestimmte Musik eine entscheidende Rolle. Die in der abendländischen Musiktheorie vorgenommene Trennung zwischen Melodie und Rhythmus findet in seinen Kompositionen eine neue Auslegung, indem er mit unterschiedlich gestimmten Congas, aber auch mit einer sehr differenziert eingesetzten Schlagtechnik, Tonhöhen und Klangfarbenuancen in die rhythmischen Strukturen einfließen lässt, die dem musikalischen Material ein reiches Spektrum an Entfaltungsmöglichkeiten verleihen.
    Bereits seit dem achten Lebensjahr spielt er die atabaques, die sakralen brasilianischen Fasstrommeln, bei den religiösen Zeremonien des Candomblé. Parana Bomfim (Baragunã) ist alabê, d. h. Chef-Musiker, des Candomblé-Hauses Ilè Asé Yemojá Orukóre Ògún in São Paulo. In den 1980ern nahm er mehrere Candomblé- und Umbandaplatten auf, die nun als CDs neu veröffentlicht wurden und zu den besten des Genres zählen.
    Er erforschte die traditionelle und populäre Musik seines Landes, studierte klassische Musik an der Fundação das Artes de São Caetano do Sul in São Paulo und übertrug Elemente des Jazz in den brasilianischen Kontext und auf seine Trommeln, sein berimbau und eine große Bandbreite von Perkussionsinstrumenten. Auch die Möglichkeiten der elektronischen Musikerzeugung nutzt er in elektroakustischen Kompositionen auf sehr kreative und persönliche Weise.
    Auf brasilianischen und europäischen Bühnen spielte er mit namhaften Musikern unterschiedlicher Kulturen und Musikstile und war bei der Aufnahme zahlreicher LPs und CDs beteiligt. Die Suche nach neuen Klangwelten führt ihn auch in andere künstlerische Bereiche, zu Theater, Literatur und Bildender Kunst, besonders aber zu Tanzprojekten mit Künstlern, die keine musikalische Untermalung, sondern eine Symbiose von Musik und Bewegung suchen, einen sich wechselseitig Impulse verschaffenden lebendigen Dialog zwischen Trommelspiel und Körper.

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